Über ABS

Infos zu Leitlinien und Partnern

Antibiotic Stewardship (antibiotic = Antibiotikum; stewardship = Verantwortung) beschreibt ein programmatisches, nachhaltiges Bemühen zur Verbesserung und Sicherstellung einer rationalen Antiinfektivaverordnung in medizinischen Institutionen wie Krankenhäusern oder Arztpraxen bzw. im gesamten Gesundheitssystem.

Seit der »The Microbial Threat«-Konferenz 1998 in Kopenhagen und den Brüsseler EU-Ratsbeschlüssen zum Thema »Prudent Use of Antimicrobial Agents in Human Medicine« im Jahr 2001 werden ABS-Programme als notwendig erachtet, um mittels rationaler Antiinfektivaverordnung die weiter zunehmenden Antibiotikaresistenzen nach Möglichkeit einzudämmen.

  • PD Dr. Dr. med. Katja de With Dresden
  • Dr. med. Evelyn Kramme Lübeck
  • Prof. Dr. med. Winfried Kern Freiburg

ABS-Programme

Hierunter versteht man Strategien und Maßnahmen, die die Qualität der Behandlung mit Antibiotika -aber auch anderen Antiinfektiva- bezüglich Indikation, Substanzwahl, Dosierung, Applikation und Anwendungsdauer sichern. Dabei soll das beste klinische Behandlungsergebnis unter Beachtung einer minimalen Toxizität für den Patienten und einer Resistenzminimierung erreicht werden.

Zu den Strategien und Maßnahmen gehören Schulung und Fortbildung, Audits, konsiliarärztliche Beratung, Messung der Verordnungsmengen und -qualität, elektronische Verordnungs- und Dokumentationshilfen und anderes mehr.

ABS-Programme haben nachweislich einen günstigen Einfluss auf Resistenz-, Kosten- und Verbrauchsentwicklung und sind zu einer sehr wichtigen Komponente der Patientensicherheit in der modernen Medizin geworden.


ABS in Deutschland

Die deutsche ABS-Initiative geht auf die Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) mit ihrer DGI-Sektion Antibiotic Stewardship und auf die Projekte der Abteilung Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg (frühere BMBF-Forschergruppe Klinische Infektiologie) in Kooperation mit verschiedenen Gesellschaften und Verbänden zurück.

Die aktuelle Sprecherin der DGI-Sektion Antibiotic Stewardship ist PD Dr. Dr. Katja de With, ihre Stellvertreterin Dr. Evelyn Kramme.


Unsere Partner

Die ABS-Fortbildungsinitiative steht unter der Schirmherrschaft der DGI in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG).


ABS Leitlinie

Mit der deutsch-österreichischen S3-Leitlinie der AWMF (Stand: 31.01.2019, gültig bis 30.01.2024) zu „Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus“ ist es 2013 erstmals gelungen, evidenzbasierte Empfehlungen zu Voraussetzungen und wichtigen Komponenten von ABS-Programmen im Krankenhaus praktikabel zusammenzufassen.

Die Leitlinie, welche unter der Federführung der DGI zusammen mit Infektiologen, Mikrobiologen, Krankenhaushygienikern und Apothekern der jeweiligen Fachgesellschaften und Verbände erstellt wurde, hat das Ziel, Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern beim sachgemäßen Umgang mit Antibiotika zu unterstützen.